Die Unruhen fanden an den breiten Straßen statt. Mit am schlimmsten hat es die Vermont Avenue getroffen. Sie erinnert an Bilder aus dem Golfkrieg, aus Bagdad, an die Einschläge präzisionsgesteuerter Raketen. An der Kreuzung Vermont Avenue/Martin-Luther-King Boulevard stand ein kleines Ladenzentrum. Das Reklameschild steht noch und die Filiale von Popeye’s, einer Fast-Food-Kette. Vom Rest ist nicht mehr geblieben als angekokelte Dachlatten, verbogenes Metall, geschmolzenes Plastik.. An einem Mauerrest klebt ein Flugblatt. Reklame einer Baufirma, die auf Renovierungen spezialisiert ist; auf "Remodeling". Popeye’s ist öffnet, der Betrieb läuft normal. In in der Martin-Luther-King-Highschool auf der anderen Straßenseite wird längst wieder unterrichtet. Nicht nur Fast-Food-Läden, auch die Schulen blieben verschont. Nicht ein einziges Unterrichtsgebäude in Los Angeles hat gebrannt in jenen drei blutigen Tagen. Die University of Southern California war umzingelt von Feuern. Doch kein Plünderer hat den Campus betreten. Die Universität, vor 120 Jahren gegründet, nach dem blutigen Bürgerkrieg, der Nord und Süd der Vereinigten Staatenauseinanderriß, ist der "Suche nach der Wahrheit" gewidmet, "der Freiheit des Gedankens und der Diskussion, der unvoreingenommenen Analyse, ... dem Fortschritt der Menschheit". So steht es an einem Brunnen zu lesen unweit vom George-Lucas-Buildung, der Schule für Fernsehen und Film. Hier reift Hollywoods hoffnungsvoller Nachwuchs heran. Wer es schon geschafft hat in der Traumfabrik, die Reichen, Schönen und Mächtigen, sie wohnen weiter im Norden, dort, wo die Berge beginnen, in Beverly Hills. Hier enden die Avenues. Auch hierhin ist kein Plünderer gekommen. Der weiße Mittelstand wohnt weder hier noch in der Innenstadt, sondern weit draußen im Süden, in Gemeinden, die Ontario heißen oder Irvine. Vor vierzig Jahren wuchsen dort nur Zitrusfrüchte. Orange County heißt der Landkreis. Aus Plantagen wurden Firmensitze und Wohngebiete. Hier ist heute eine Hochburg der Rüstungs-und Elektronikindustrie. Und der Republikanischen Partei, bisher jedenfalls. Während der republikanische Präsident Bush das Katastrophenzentrum im Ambassador Hotel besuchte, machte sein Konkurrent von den Demokraten, Bill Clinton, gerade Wahlkampf in Irvine. Eingeladen hatte ihn, auf eine Bühne zwischen Firmensitz und Parkplatz, der Chef der Western Digital Corporation, Roger Johnson. Vor vier Jahren sammelte Johnson Spendengelder für Bush, vorher für Reagan. Jetzt macht er sich für Clinton stark. Der rief seinen Zuhörern zu, er komme nicht als Demokrat oder Republikaner, sondern "zuerst als Amerikaner". In Zeiten wie diesen müsse die Nation zusammenstehen. Ehemalige Soldaten will Clinton zu Lehrern und Entwicklungshelfern für die Innenstädte umschulen lassen, der schrumpfenden High-Tech-Industrie verspricht er neue Staatsaufträge. Nicht mehr zugunsten der Rüstung, sondern zum Aufbau neuer Verkehrs- und Glasfasernetze. Der Applaus war freundlich. Einige Zuhörer trugen Ross-Perot-Buttons. In den USA gibt es keine Meldepflicht. Wer an Wahlen teilnehmen will, muß sich eintragen lassen. Den Koreanern von Los Angeles war das bisher nicht wichtig. Nur rund 50000 von ihnen sind als Wähler registriert. Die meisten waren zufrieden, so wie es war im Land. Das hat sich geändert. Jerry Woos Organisation will die Zahl der koreanischen Wähler bis zur Präsidentschaftswahl im November verdoppeln. Niemals zuvor in der amerikanischen Geschichte, klagt Woo, mit temperiertem Zorn in der Stimme, habe die Polizei untätig danebengestanden, wenn unschuldige Bürger ausgeraubt wurden. Die von Weißen beherrschte Justiz sei gegenüber Asiaten eben genauso einäugig wie gegenüber Schwarzen. "Wir müssen Einfluß nehmen auf die Politik. Wir müssen als ein Block auftreten." Und wen werden die Koreaner wählen? "Nicht die Amtsinhaber," sagt Woo. Wahrscheinlich Clinton. Von Perot, dem Milliardär aus Texas, möglicher dritter Kandidat im Rennen, wisse man nicht, was er eigentlich will. Die Koreaner wollen jetzt nicht nur wählen, sondern auch aktiv mitwirken beim Wiederaufbau der Stadt. Peter Ueberroth. der Organisator der Olympischen Spiele von 1984, ist Chef einer kommunalen Aktionsgemeinschaft. An vielen Stellen in der Stadt verkünden Tafeln: "Gemeinsam werden wir es schaffen". Darunter steht eine Telefonnummer. Jeder ist eingeladen, mitzumachen. Auch die schwarzen Jugendbanden wollenmitmachen. Zumindest versichern das ihre Führer. Seit Wochen hält ein Waffenstillstand zwischen den "Bloods" und den "Crips". Kein Stadtteil in Süd-Los Angeles, in dem nicht an jeder kahlenHauswand geheimnisvolleGraffiti verkündeten, welche Bande hier der Herr im Viertel ist. Die meisten Morde in der Stadt sind traditionell das Resultat von Rachefehden zwischen Crips und Bloods. Mitglieder beider Gangs versammeln sich jetzt an Wochenenden in Parkanlagen, feiern die Verbrüderung. Am Tag nach dem Bush-Besuch hat die Polizei zwei solcher Treffen vorsorglich aufgelöst, das eine Mal mit Gewalt (achtzehn Verhaftungen), das andere Mal gingen die Jugendlichen freiwillig auseinander. Einige waren betrunken, begründete die Polizeileitung den Einsatz. In der koreanischen Gemeinde war heftig umstritten, ob man sich mit Gang-Führern an einen Tisch setzen soll. "Cosmos"-Besitzer Lee ist dagegen, die Führung der Korean-American Coalition ist dafür. Vizepräsident Woo hat schon mit Bandenführern gesprochen: "Das waren sehr ernsthafte und intelligente Leute," sagt er. Leute mit Ideen, Leute, die wissen, was die Menschen auf der Straße denken. Frank Holoman ist schwarz, ein Hüne und Geschäftsmann. Sein Markenzeichen ist eine mit Glasperlen bestickte Baseballkappe. Der Perlenschriftzug verkündet: "Blv Cafe". So heißen Holomans vier Restaurants. Außerdem besitztHoloman eine Zeitung, ein Anzeigenblatt. Es trägt den Titel "Black Achievers" - Schwarze, die es geschafft haben. Die jungen Leute brauchen positive Leitbilder, sagt Holoman, und sie brauchen Chancen. Er hat mit den Crips und den Bloods nichts am Hut. Zur Verdeutlichung krempelt er ein Bein seiner Jogginghose hoch. Sichtbar wird eine lange, tiefe Narbe an der Wade. Zwei Jugendliche, schwarze Jugendliche, wollten Holoman ausrauben. Es ist ihnen nicht gelungen. Holoman ist stark und mutig, und er hat einen Rottweiler. "Ich bin für Law und Order," sagt er, "aber Gerechtigkeit muß dazukommen." 50000 Dollar zahle der Staat pro Jahr für jeden Gefängnisinsassen: "Warum geben wir nicht genauso viel Geld für Schulen und für Ausbildung aus?" Vor den geschäftstüchtigen Koreanern, sagt Holoman, zieht er die Kappe. Die halten zusammen, helfen sich gegenseitig, anders als die Schwarzen. Aber er wirft den Koreanern Rassismus vor: "Kommt ein Weißer in den Laden, wird er freundlich bedient, kommt ein Schwarzer, wird er mißtrauisch beobachtet." Außerdem: "Die Koreaner investieren nicht in den Stadtteil." Sie machen soviel Geld wie möglich, dann ziehen sie weg, sagt Holoman, in bessere Viertel, wie die Weißen. Weiße, Asiaten, Latinos, Afro-Amerikaner, jeder Mensch, das ist Holomans Philosophie, will im Grunde das gleiche: einen Job, eine Aufgabe, eine Familie, ein eigenes Heim. "Wer nichts besitzt, hat nichts zu verlieren." Die Graffiti der Gangs an den Straßen sind für ihn Zeichen, die sagen sollen: Wir sind wer. Auch wir haben etwas. Auch wir haben etwas zu verlieren. Wenn sich nicht jetzt etwas grundlegend ändert im Lande, sagt Frank Holoman, wenn nicht ein charismatischer Präsident dem neuen Geist des "Zusammen schaffen wir’s" ein Ziel gibt und Geld, einer wie einst die Kennedy-Brüder, dann wird der Frieden nicht lange halten in der Stadt: "Und das nächste Mal wird es schlimmer."
Die Straße ist breit wie üblich in Los Angeles, sie ist gesäumt von Bankfilialen, Firmensitzen, Baustellen. Hier geht es aufwärts. Die Straße ist proper und heißt auch so, Harvard Boulevard. Es ist elf Uhr vormittags, der Himmel, auch das wie üblich in Los Angeles, ist graublau. Die Sonne kämpft gegen den Smog. Am späten Nachmittag wird, wie üblich, die Sonne siegen und die ganze Stadt in ein pastellenes Märchenlicht tauchen.
Im Schatten einer Palme, auf dem schmalen Rasenstreifen zwischen Trottoir und Limousinen, liegen zwei Menschen, unter einer gewebten Decke, die einmal weiß gewesen sein mag. Ein Paar, ein schlafendes Paar, engumschlungen. Er ist weiß, sie ist schwarz, beide sind obdachlos.
Zwei Häuser, ein Dutzend parkende Autos weiter steht ein adretter junger Mann auf Stufen, die hinaufführen zu einem glitzernden Verwaltungsbau. Dunkler Anzug, Seidenkrawatte, schlank und frisch gekämmt, Jerry Woo könnte in Harvard studiert haben. Sein Englisch ist makellos wie sein Auftreten, von Beruf ist er Vice President der Korean-American Coalition. Sein Job ist es, die Interessen der wachsenden Gemeinde von Amerikanern koreanischer Abstammung in Los Angeles zu vertreten.
Im US-Fernsehen wurden die blutigen Unruhen von Ende April oft als Konflikt zwischen Schwarzen und Koreanern beschrieben. "Ja," bestätigt Jerry Woo, "es gibt eine Menge Haß und Ressentiments unter den Schwarzen der Stadt gegenüber uns Koreanern." Aber: "Wir sind nicht Teil des Problems."
Weiße Polizisten hatten, vor über einem Jahr, einen schwarzen Verkehrssünder angehalten und blutig gesprügelt. Das ist nicht weiter ungewöhnlich. Ungewöhnlich war: Der Vorgang wurde gefilmt, und er war, monatelang, auf allen Fernsehschirmen zu sehen, wieder und wieder. Auch Präsident Bush im Weißen Haus war "betroffen". Sehr zum érger des Polizeichefs von Los Angeles, "Chief" Daryl Gates. Der glaubt, anders als mit brutaler Härte sei der Mob nicht im Zaum zu halten in der Elfmillionenstadt. Nur rund 7000 Polizisten hat Gates unter sich. Was sei das schon gegenüber hundert- bis hundertfünfzigtausend Bandenmitgliedern, fragt Gates.
Ende April 1992 wurden die Polizisten freigesprochen, von einer Jury, die nur aus Weißen bestand. Stunden später brannten die ersten Geschäfte.
Die meisten geplünderten Läden, 2700 an der Zahl, gehörten Koreanern.
Menschen wie Hee Lyung Lee. Seit 16 Jahren lebt er in Amerika, und er hat es geschafft. Sein "Cosmos"-Fernseh- und Videogeschäft an der Vermont Avenue ist gewachsen und gewachsen, heute hat Lee 22 Angestellte, teils sind es Koreaner, teils Latinos, keiner ist schwarz.
Am 29. April, kurz vor Mitternacht, fuhr ein Lkw durch die Fensterscheibe in Lees Laden hinein. Lee, von Nachbarn alarmiert, mußte zusehen, wie Menschen, die er nicht kannte, nahmen, was sie kriegen konnten, mit Vorliebe Fernseher und Camcorder. "Es war wie eine Bescherung mitten im Frühjahr", sagt Lee. Dreimal rief er die Polizei an, flehte um Hilfe. Dann kam ein Streifenwagen. Aber die Beamten griffen nicht ein. Wir haben so viele Anrufe, wir können nicht überall sein, haben die Polizisten zu Herrn Lee gesagt, er solle doch selber sehen, wie er die Plünderer los wird.
Herr Lee hat, wie jeder gute Amerikaner, eine Pistole. In die Luft geschossen hat er, nur in die Luft - "Wir sind doch keine Soldaten, wir sind Geschäftsleute." Die Plünderer sind abgezogen. Elf Tage lang hat sich Lee dann mit seinen Angestellten im Laden verbarrikadiert.
Das Ambassador Hotel, kaum eine Meile von Lees "Cosmos"-Laden entfernt, hat bessere Tage gesehen - und einen, der eingegangen ist in die grausigen Kapitel der amerikanischen Geschichte. Robert Kennedy wurde hier ermordet, als Präsidentschaftsbewerber, 1968.
Der dunkelrote Teppichboden in den Konferenzsälen, die kupferfarbenen Kronleuchter: verblichener Luxus. An der Garderobe hängt noch ein Schild: "Nur Kreditkarten". Doch niemand nimmt hier mehr Stolen entgegen. Seit Jahren hat im Ambassador Hotel kein Gast mehr übernachtet.
In den Konferenzräumen ist jetzt das Disaster Assistance Center untergebracht. Ausgeraubte Geschäftsleute, durch die Brandstiftungen obdachlos Gewordene finden hier Formulare und Hilfe. Ein Katastrophenfonds der Bundesregierung ersetzt Schäden, für die keine Versicherung aufkommt. Antragsformulare gibt es in Koreanisch, Spanisch und Englisch.
Win Henderson ist eigentlich Lehrer. Katastrophenhelfer ist er im Nebenamt, für neun Dollar pro Stunde, wie ein Soldat in Reserve. Normalerweise wird er bei öberschwemmungen oder Erdbeben gerufen. Henderson ist wichtig, daß niemand, der hier um Hilfe nachsucht, gefragt wird, wie er eingereist ist ins Land, ob er vielleicht polizeilich gesucht wird: "Wir haben keine Querverbidnungen zu anderen Behörden."
Jeder zweite Latino in der Stadt ist seriösen Schätzungen zufolge illegal im Land. Jährlich kommen mehr als eine Million über die nahe Grenze aus Mexiko. Die Spanischsprechenden stellen längst die größte ethnische Gruppe in Zentral-Los Angeles.
Neulich, vier Tage vor den Vorwahlen in Kalifornien, war der Präsident der Vereinigten Staaten hier, George Bush. Jedem wird geholfen, versicherte er, zur Not werde der Katastrophen-Fonds nochaufgestockt.
Los Angeles ist eine Stadt ohne eigentliches Zentrum. Ein Städtebrei, zusammengewachsen aus Dutzenden von Gemeinden, ein Ruhrgebiet mit Palmen, zusammengehalten von Stadtbautobahnen und schnurgeraden Avenues. An den Avenues liegen die Läden, die Tankstellen, Einkaufszentren, Schulen und Kirchen. Schilder verkünden: Monty’s, Bonanza, Rick’s Mexican Cuisine, Clinica de Protecion oder Don Quijote Mart. Oft blättert die Farbe.
In den Seitenstraßen reiht sich Einfamilienhaus an Einfamilienhaus. "Weiträumig" und "ziemlich hübsch" fand George Bush die Gegend. Bisher habe er Innenstadtkrawalle immer mit "Mietskasernen und Hoffnungslosigkeit" assoziiert, wunderte sich der Präsident auf dem Rückflug in die Hauptstadt.
Die Unruhen fanden an den breiten Straßen statt. Mit am schlimmsten hat es die Vermont Avenue getroffen. Sie erinnert an Bilder aus dem Golfkrieg, aus Bagdad, an die Einschläge präzisionsgesteuerter Raketen. An der Kreuzung Vermont Avenue/Martin-Luther-King Boulevard stand ein kleines Ladenzentrum. Das Reklameschild steht noch und die Filiale von Popeye’s, einer Fast-Food-Kette. Vom Rest ist nicht mehr geblieben als angekokelte Dachlatten, verbogenes Metall, geschmolzenes Plastik.. An einem Mauerrest klebt ein Flugblatt. Reklame einer Baufirma, die auf Renovierungen spezialisiert ist; auf "Remodeling". Popeye’s ist öffnet, der Betrieb läuft normal. In in der Martin-Luther-King-Highschool auf der anderen Straßenseite wird längst wieder unterrichtet. Nicht nur Fast-Food-Läden, auch die Schulen blieben verschont. Nicht ein einziges Unterrichtsgebäude in Los Angeles hat gebrannt in jenen drei blutigen Tagen. Die University of Southern California war umzingelt von Feuern. Doch kein Plünderer hat den Campus betreten. Die Universität, vor 120 Jahren gegründet, nach dem blutigen Bürgerkrieg, der Nord und Süd der Vereinigten Staatenauseinanderriß, ist der "Suche nach der Wahrheit" gewidmet, "der Freiheit des Gedankens und der Diskussion, der unvoreingenommenen Analyse, ... dem Fortschritt der Menschheit". So steht es an einem Brunnen zu lesen unweit vom George-Lucas-Buildung, der Schule für Fernsehen und Film. Hier reift Hollywoods hoffnungsvoller Nachwuchs heran. Wer es schon geschafft hat in der Traumfabrik, die Reichen, Schönen und Mächtigen, sie wohnen weiter im Norden, dort, wo die Berge beginnen, in Beverly Hills. Hier enden die Avenues. Auch hierhin ist kein Plünderer gekommen. Der weiße Mittelstand wohnt weder hier noch in der Innenstadt, sondern weit draußen im Süden, in Gemeinden, die Ontario heißen oder Irvine. Vor vierzig Jahren wuchsen dort nur Zitrusfrüchte. Orange County heißt der Landkreis. Aus Plantagen wurden Firmensitze und Wohngebiete. Hier ist heute eine Hochburg der Rüstungs-und Elektronikindustrie. Und der Republikanischen Partei, bisher jedenfalls. Während der republikanische Präsident Bush das Katastrophenzentrum im Ambassador Hotel besuchte, machte sein Konkurrent von den Demokraten, Bill Clinton, gerade Wahlkampf in Irvine. Eingeladen hatte ihn, auf eine Bühne zwischen Firmensitz und Parkplatz, der Chef der Western Digital Corporation, Roger Johnson. Vor vier Jahren sammelte Johnson Spendengelder für Bush, vorher für Reagan. Jetzt macht er sich für Clinton stark. Der rief seinen Zuhörern zu, er komme nicht als Demokrat oder Republikaner, sondern "zuerst als Amerikaner". In Zeiten wie diesen müsse die Nation zusammenstehen. Ehemalige Soldaten will Clinton zu Lehrern und Entwicklungshelfern für die Innenstädte umschulen lassen, der schrumpfenden High-Tech-Industrie verspricht er neue Staatsaufträge. Nicht mehr zugunsten der Rüstung, sondern zum Aufbau neuer Verkehrs- und Glasfasernetze. Der Applaus war freundlich. Einige Zuhörer trugen Ross-Perot-Buttons. In den USA gibt es keine Meldepflicht. Wer an Wahlen teilnehmen will, muß sich eintragen lassen. Den Koreanern von Los Angeles war das bisher nicht wichtig. Nur rund 50000 von ihnen sind als Wähler registriert. Die meisten waren zufrieden, so wie es war im Land. Das hat sich geändert. Jerry Woos Organisation will die Zahl der koreanischen Wähler bis zur Präsidentschaftswahl im November verdoppeln. Niemals zuvor in der amerikanischen Geschichte, klagt Woo, mit temperiertem Zorn in der Stimme, habe die Polizei untätig danebengestanden, wenn unschuldige Bürger ausgeraubt wurden. Die von Weißen beherrschte Justiz sei gegenüber Asiaten eben genauso einäugig wie gegenüber Schwarzen. "Wir müssen Einfluß nehmen auf die Politik. Wir müssen als ein Block auftreten." Und wen werden die Koreaner wählen? "Nicht die Amtsinhaber," sagt Woo. Wahrscheinlich Clinton. Von Perot, dem Milliardär aus Texas, möglicher dritter Kandidat im Rennen, wisse man nicht, was er eigentlich will. Die Koreaner wollen jetzt nicht nur wählen, sondern auch aktiv mitwirken beim Wiederaufbau der Stadt. Peter Ueberroth. der Organisator der Olympischen Spiele von 1984, ist Chef einer kommunalen Aktionsgemeinschaft. An vielen Stellen in der Stadt verkünden Tafeln: "Gemeinsam werden wir es schaffen". Darunter steht eine Telefonnummer. Jeder ist eingeladen, mitzumachen. Auch die schwarzen Jugendbanden wollenmitmachen. Zumindest versichern das ihre Führer. Seit Wochen hält ein Waffenstillstand zwischen den "Bloods" und den "Crips". Kein Stadtteil in Süd-Los Angeles, in dem nicht an jeder kahlenHauswand geheimnisvolleGraffiti verkündeten, welche Bande hier der Herr im Viertel ist. Die meisten Morde in der Stadt sind traditionell das Resultat von Rachefehden zwischen Crips und Bloods. Mitglieder beider Gangs versammeln sich jetzt an Wochenenden in Parkanlagen, feiern die Verbrüderung. Am Tag nach dem Bush-Besuch hat die Polizei zwei solcher Treffen vorsorglich aufgelöst, das eine Mal mit Gewalt (achtzehn Verhaftungen), das andere Mal gingen die Jugendlichen freiwillig auseinander. Einige waren betrunken, begründete die Polizeileitung den Einsatz. In der koreanischen Gemeinde war heftig umstritten, ob man sich mit Gang-Führern an einen Tisch setzen soll. "Cosmos"-Besitzer Lee ist dagegen, die Führung der Korean-American Coalition ist dafür. Vizepräsident Woo hat schon mit Bandenführern gesprochen: "Das waren sehr ernsthafte und intelligente Leute," sagt er. Leute mit Ideen, Leute, die wissen, was die Menschen auf der Straße denken. Frank Holoman ist schwarz, ein Hüne und Geschäftsmann. Sein Markenzeichen ist eine mit Glasperlen bestickte Baseballkappe. Der Perlenschriftzug verkündet: "Blv Cafe". So heißen Holomans vier Restaurants. Außerdem besitztHoloman eine Zeitung, ein Anzeigenblatt. Es trägt den Titel "Black Achievers" - Schwarze, die es geschafft haben. Die jungen Leute brauchen positive Leitbilder, sagt Holoman, und sie brauchen Chancen. Er hat mit den Crips und den Bloods nichts am Hut. Zur Verdeutlichung krempelt er ein Bein seiner Jogginghose hoch. Sichtbar wird eine lange, tiefe Narbe an der Wade. Zwei Jugendliche, schwarze Jugendliche, wollten Holoman ausrauben. Es ist ihnen nicht gelungen. Holoman ist stark und mutig, und er hat einen Rottweiler. "Ich bin für Law und Order," sagt er, "aber Gerechtigkeit muß dazukommen." 50000 Dollar zahle der Staat pro Jahr für jeden Gefängnisinsassen: "Warum geben wir nicht genauso viel Geld für Schulen und für Ausbildung aus?" Vor den geschäftstüchtigen Koreanern, sagt Holoman, zieht er die Kappe. Die halten zusammen, helfen sich gegenseitig, anders als die Schwarzen. Aber er wirft den Koreanern Rassismus vor: "Kommt ein Weißer in den Laden, wird er freundlich bedient, kommt ein Schwarzer, wird er mißtrauisch beobachtet." Außerdem: "Die Koreaner investieren nicht in den Stadtteil." Sie machen soviel Geld wie möglich, dann ziehen sie weg, sagt Holoman, in bessere Viertel, wie die Weißen. Weiße, Asiaten, Latinos, Afro-Amerikaner, jeder Mensch, das ist Holomans Philosophie, will im Grunde das gleiche: einen Job, eine Aufgabe, eine Familie, ein eigenes Heim. "Wer nichts besitzt, hat nichts zu verlieren." Die Graffiti der Gangs an den Straßen sind für ihn Zeichen, die sagen sollen: Wir sind wer. Auch wir haben etwas. Auch wir haben etwas zu verlieren. Wenn sich nicht jetzt etwas grundlegend ändert im Lande, sagt Frank Holoman, wenn nicht ein charismatischer Präsident dem neuen Geist des "Zusammen schaffen wir’s" ein Ziel gibt und Geld, einer wie einst die Kennedy-Brüder, dann wird der Frieden nicht lange halten in der Stadt: "Und das nächste Mal wird es schlimmer." Für wenig Geld durchs ganze Land - Preiskrieg der US-Fluggesellschaften - Kunden müssen sich beeilen31/5/1992
So billig wie in diesem Sommer war das Fliegen in den USA noch nie. Die großen amerikanischen Fluggesellschaften bieten sich einen Preiskrieg sondergleichen. Ein Holiday-Ticket New York - Los Angeles und zurück ist derzeit schon für 200 Dollar (ca. 340 DM) zu bekommen. Bisher lag der niedrigste Preis dafür bei 400 Dollar.
Wer den Sondertarif in Anspruch nehmen will, muß allerdings bis zum 5. Juni gebucht haben und die Reise in diesem Sommer antreten. Das Angebot endet am 13. September. Mit einer Verlängerung ist nicht zu rechnen. Der Preiskrieg der Airlines ist allzu selbstmörderisch.
Erst vor wenigen Wochen haben sich die US-Fluggesellschaften auf ein neues, einfacheres Tarifsystem verständigt. Sie wollten Schluß machen mit dem Nebeneinander einer Vielzahl von Sonder- und Ausnahmetarifen. Und sie wollten ihre Einnahmen verbessern, denn: Das Geschäft ist rückläufig, die Kerosinpreise steigen.
Doch dann durchkreuzte eine Fluggesellschat zu Beginn letzter Woche die Absprachen. Northwest Airlines bot Sommerurlaubern an, ein Kind bis zum Alter von 17 Jahren umsonst mitnehmen zu können. Prompt schlugen die Konkurrenten zurück. Marktführer American Airlines unterbot als erster das Northwest-Angebot und bot schlicht alle Sommerflugtickets zum halben Preis an. Das war noch nie da.
Den übrigen Fluggesellschaften, inclusive Northwest, blieb nichts anders übrig, als mitzuziehen. Seither können sich die Fluggesellschaften vor Buchungen kaum retten.
Die Belegung der Flugzeuge wird dadurch zwar besser, ob insgesamt aber die Einnahmen der Gesellschaften steigen, wird bezweifelt. Auch viele Kunden, die schon früher ein teureres Ticket bestellt haben, buchen jetzt um. Die Aktien der Fluggesellschaften fallen.
Nicht alle Airlines haben das nötige finanzielle Polster, einen längeren Preiskrieg dieser Art durchzustehen. Der Superbilligtarif deckt nicht die Kosten. Er wird von Kennern der Branche denn auch nicht für den Einstieg in einen länger anhaltenden Preiskrieg gehalten, sondern für eine Erziehungsmaßnahme seitens des Marktführers. Nach dem Motto: Jeder, der mit Tricks die Tarifabsprachen unterläuft, so wie Northwest Airlines, bekommt ernste Probleme.
"Wenn wir Kalifornien halten, gewinnen wir die Wahl," glaubt Bushs Wahlkampfleiter Robert Teeter28/5/1992
Ab sofort bis November soll der Präsident deshalb einmal pro Woche an der Westküste präsent sein.
Auch für den Kandidaten der Demokraten, ob er, was so gut wie sicher ist, Bill Clinton heißt oder Jerry Brown, ist Kalifornien das Schlüsselland für einen Erfolg im November. Holt Clinton Kalifornien, das zuletzt für die Republikaner Ronald Reagan und George Bush gestimmt hat, hat er gute Chancen, Präsident zu werden.
Da Bush unbeliebt ist im Lande, wären Clintons Aussichten eigentlich gut. Eigentlich - wäre da nicht Ross Perot. Der Milliardär aus Texas, möglicher dritter Mann im Rennen um das Weiße Haus, führt in den Umfragen vor Bush und vor Clinton, auch in Kalifornien, und er führt nach wie vor in der Gunst der Medien. Auch wenn die Berichterstattung über ihn immer kritischer wird, sein Vielleicht-Wahlkampf beherrscht die Schlagzeilen. In den USA grassiert der Perotismus.
Grundlegenden Wandel, "Leadership", Führungskraft, erhoffen sich viele Amerikaner offenbar am ehesten von einem , der mit "Parteienkram" nicht im Sinn hat, wie er sagt. Perots Erscheinen bringt die eingeübten Rechenspiele der Wahlstrategen durcheinander. Während das Bush-Lager zunehmend gereizt reagiert, versucht Clinton den Außenseiter, der ihm die Schau stiehlt, so gut es geht zu ignorieren.
Während Perot sich beharrlich weigert, zu politischen Einzelfragen Stellung zu nehmen - die Wähler interessieren sich für Personen und Werte, sagt er, nicht für Programme -, profiliert sich Clinton als Mann mit klaren Absichten. Studenten verblüfft er mit ausgefeilten Vorschlägen zur Erneuerung des maroden Schulsystems, Arbeiter mit konkreten Ideen für den wirtschaftlichen Aufschwung und ein neues System der Krankenversicherung. Seine Zuhörer, auch die skeptischen, sind nachher meistens überzeugt, nur: Die Medien gähnen.
Noch weniger Beachtung finden Pat Buchanan, Bushs inzwischen abgeschlagener Herausforderer in den eigenen Reihen, und Jerry Brown, Clintons letzter Konkurrent bei den Demokraten. Buchanan hofft in Kalifornien auf ein Comeback, auf Stimmen von Bush enttäuschter Reagan-Fans. Der Hunne ist schon im Land, lautet sinngemäß seine Botschaft, jetzt helfe nur: Grenzen zuhalten, alte Werte beleben, die Polizei unterstützen.
Auch Jerry Brown hofft, in Kalifornien ein letztes Zeichen setzen zu können. Unermüdlich tourt er durchs Land, nimmt sich all derer an, die da mühselig sind und beladen. Selbst für Grundschüler in Süd-Los-Angeles - dort, wo die schlimmsten Unruhen waren - hat er Zeit, er nimmt sie ernst. Schließlich, mag Brown sich trösten, sind Jungs wie Maurice McRae die Wähler von morgen.
In der Jetztzeit laufen nicht Brown die Wähler zu, die Washington aufmischen wollen, sondern Perot. Unabhängig vom Großen Geld ist auch der - er hat es selbst.
Edmund G. Brown, genannt Jerry, war perplex. "Was machen Sie, um mehr Delegiertenstimmen zu kriegen?" wollte der neunjähige Maurice McRae von ihm wissen. Brown, sprachlos, gab die Frage zurück: "Was meinst Du?" Des Schülers prompte Antwort: Brown solle sich nicht so anstellen und Geld annehmen von wohlhabenden Spendern. Sonst werde aus seinem Wahlkampf wohl nichts werden.
Brown, einst Gouverneur von Kalifornien, Sohn reicher Eltern,ist angetreten, eine Graswurzel-Revolution zu entfachen in Amerika. Wahlkämpfe werden in den USA üblicherweise aus Spenden bestritten. Brown nimmt von Einzelspendern maximal hundert Dollar entgegen. Er sieht Washington im Würgegriff des Großen Geldes. Solange sich daran nichts ändert, meint er, bleibt auch politisch alles beim alten.
Daß sich politisch einiges grundlegend ändern muß, ist herrschende Meinung im Lande. Die Zustimmung zum amtierenden Präsidenten George Bush ist, mitten im Wahljahr, niedrig wie nie. Aber auch der Kongreß ist unten durch in der öffentlichen Meinung. In Washington wird nur geklüngelt, glaubt der Mann auf der Straße, Probleme bleiben ungelöst.
Was schiefgelaufen ist in den USA während der letzten zwei Jahrzehnte, nirgendwo ist es augenfälliger als rostenden Dorado Kalifornien. Erst fanden die Hippies hier ihr Glück im kleinen Rausch, später die Yuppies der Computerindustrie im Silicon Valley. Und über allem schwebten rosarot Hollywood und Ronald Reagan mit Nancy.˙ Längst ist Kalifornien mit rund 25 Mio Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat der USA. Die Arbeitslosenquote liegt mit 8,4 vh über dem Bundesdurchschnitt, das gleiche gilt für die Armutsrate (27 vh). Der Computer- und Waffenindustrie geht es schlecht, seit in Washington die Rüstungsprogramme schrumpfen, die Landwirtschaft leidet unter Trockenheit und Insektenplagen, die Tourismusbranche unter dem neuerdings schlechten Image von Los Angeles als Stadt knüppelnder Polizisten und plündernder Banden.
Am Dienstag wird in Kalifornien gewählt. Die Vorwahlen hier sind die letzte große Hürde der Präsidentschaftsaspiranten vor den Parteikongressen im Sommer. Sie gelten zugleich als Test für die eigentliche Wahl im November.
Seit 85 Jahren schon können Amerikaner gegen die Rodung staatseigener Wälder Einspruch einlegen. Vielleicht nannte man es früher anders, aber: Auflagen zum Schutz der Umwelt kannten die USA früher als jeder andere Industriestaat der Erde.
Recycling fand hier schon statt, als dieses Wort in deutschen Ohren noch spanisch klang. Nirgendwo sonst auf der Erde dürfte es soviele Naturschutzverbände geben wie in den Vereinigten Staaten. Geschwindigkeitsbegrenzungen, wie sie auf Amerikas Highways gelten (knapp 90km/h), würden den ADAC zur Weißglut treiben.
Die Weigerung von Präsident Bush, sich für den Umwelt-Gipfel in Rio de Janeiro auf feste Grenzwerte für den Ausstoß von Kohlendioxid festlegen zu lassen, ist in den USA mindestens so heftig kritisiert worden wie in Europa. Längst sind auch hierzulande selbst Industriekapitäne davon überzeugt, daß eine drastisch höhere Steuer auf Benzin nicht zu vermeiden und vernünftig ist. Sie sehen, daß ihre ausländischen Konkurrenten auf vielen Märkten erfolgreicher sind. Mit Produkten, die weniger Energie verbrauchen als US-Erzeugnisse.
Entgegen dem Grundlehrbuch der freien Marktwirtschaft sind höhere Steuern und strenge Auflagen eben machmal gut für die Wirtschaft. Sie ermuntern zur Entwicklung sparsamerer Produkte, sie machen konkurrenzfähiger auf den Märkten von morgen. Bedauerlicherweise ist diese Botschaft in Wahlkampfzeiten schlecht zu vermitteln. Auch und gerade in den USA.
Insbesondere wenn es um die Steuer auf ôl und Benzin geht. Denn: Viel stärker als in Europa gehört das Auto und das Recht, sich frei und für wenig Geld - wenn auch langsam - im Lande zu bewegen, in den USA zur Grundausstattung freier Bürger. Der amerikanische Traum, er kreist um das Auto. Der Gedanke, das noch immer billige Benzin könnte drastisch teurer werden, raubt Amerikanern den Schlaf.
Aus gutem Grund. Die Entfernungen zwischen den großen Städten, zwischen Vororten und Innenstädten, sind in diesem riesigen Land ungleich größer als in Europa. Ohne Auto ist der Mensch hier hilflos. Da es der US-Wirtschaft seit langem schlecht geht, da die Realeinkommen seit Jahren sinken, könnten viele Bürger, auch umweltbewußte, für Benzin gar nicht tiefer in die Tasche greifen. Die ist leer.
Wenn es gilt, die Stimmen möglicher Wählerzu zählen, haben selten die Vorausdenker das Sagen. Gefragter sind die Milchmädchen. Für Rio und überhaupt in diesem Jahr ist deshalb auf die USA nicht ernsthaft zu zählen im Kampf gegen das Ozonloch und die Klimakatastrophe. Doch wer daraus einen Trend ableitet und womöglich Lehren ziehen will für Europa, der könnte sich verrechnen.
Nahezu gleichzeitig entschied der Präsident, daß Industrieunternehmen die Grenzwerte für den Ausstoß giftiger Gase zeitweilig überschreiten können, ohne die ôffentlichkeit zu informieren. Nicht nur nach Reillys Meinung ist das ein klarer Verstoß gegen Geist und Buchstaben des strengen US-Luftreinhaltungsgesetzes.
Schon im März hatte Bushs Innenminister Manuel Lujan, einer der zahlreichen Gegenspieler Reillys in der Regierung, Schluß gemacht mit einem lang genossenen Einspruchsrecht. Jahrzehntelang konnte jeder US-Bürger durch einen Brief nach Washington die Ausbeutung öffentlichen Bodens durch private Unternehmen blockieren. ôlfirmen, Bergbaubetriebe und Rancher atmeten auf, als Lujan das, wie er es nannte, "29-Cent-Einspruchsrecht" aufhob. 29 Cent, soviel kostet in den USA das Porto für einen einfachen Brief. Jetzt müssen Umweltschützer ihre Besorgnisse vor Gericht vortragen.
Seit der Vorwahlkampf ausgebrochen ist, bangt George Bush weniger um die Eulen, mehr um seine Wiederwahl. Kaum einen Wähler interessieren seine - unbestrittenen -außenpolitischen Erfolge. Den Wahlbürger schmerzt, daß er heute in der Regel weniger Geld in der Tasche hat als vor zehn oder zwanzig Jahren. Es ist populär, dafür nicht nur Japaner und Deutsche, sondern auch die eigenen Umweltschutzauflagen verantwortlich zu machen.
Er habe jetzt nur noch dreierlei im Sinn, versprach Bush denn auch Ende letzten Jahres: "Jobs, Jobs, Jobs". Entsprechend litt die Bereitschaft der US-Regierung, sich für den Umwelt-Gipfel Anfang Juni in Rio de Janeiro auf Grenzwerte für den Ausstoß von Kohlendioxid festlegen zu lassen.
Bush ist bei der Wahl im November darauf angewiesen, die West-Staaten erneut zu gewinnen. In Meinungsumfragen sah er auch dort zuletzt bedenklich schwach aus. Traditionell republikanische Wähler sind unzufrieden mit einem Präsidenten, der ihnen nicht entschieden genug das Banner der traditionellen Werte des Westens (siehe oben) hochhält.
Bushs Berater haben den Präsidenten augenscheinlich überzeugt, daß es sich eher lohnt, um die Stimmen dieser Treuen von einst zu kämpfen als um die Stimmen der Umweltschützer. "Ich habe nicht eine einzige positive Reaktion von Umweltschutzverbänden auf irgendeine unserer Regierungsentscheidungen erlebt," schrieb Lujan seinem Gegenspieler Reilly gallig ins Stammbuch.
In Rio könnte sich Bush dennoch als oberster Weltökologe feiern lassen. Noch klagen Wissenschaftler, zuwenig sei bekannt über die Zusammenhänge zwischen Industrie-Emmissionen und Klimaveränderungen. Die größte Umwelt-Datenbank der Erde könnte ihnen Auskunft geben. Doch sie ist verschlossen. Bush könnte sie öffnen.
Niemand hat die Erdoberfläche so detailliert fotografiert wie die US-Luftwaffe, niemand verfügt über so viele und so gute Erdbeobachtungssatelliten. Niemand weiß mehr über den Zustand der Meere als die US Navy. Der Kalte Krieg ist zuende, die militärische Geheimniskrämerei keineswegs.
Umweltschützer und einflußreiche Parlamentarier drängen den Präsidenten, die Archive des Pentagon für die Umweltforschung zu öffnen. Unter PR-Gesichtpunkten könnte Rio für Bush dazu genau der richtige Ort sein.
Die USA sind bereit, Verantwortung zu teilen. Sie wollen nicht auf Teufel komm raus die Rolle des Polizisten spielen in einer Welt, in der sie die letzte Supermacht sind. Sie begrüßen es, wenn die Uno entscheidungsfähiger und schlagkräftiger wird. Die USA sind offen für neue, die Nato ergänzende Bündnissysteme in Europa. Das ist die eine Botschaft des neuen Pentagon-Papiers.
Der zweite Teil der Botschaft lautet: Wie gut, daß es die USA gibt, mit ihrer weltweit einsatzbereiten Militärmacht, mit ihrer handlungsstarken Führung!
Eine Weltregierung Uno? Prima, wünschenswert, aber: Noch ist sie nichts als ein Luftschloß. Genauso wie ein Europa, das aus eigener Kraft Kriege wie den in Jugoslawien verhindern oder beenden kann. Vorerst, solange nichts anderes errichtet ist, wäre es riskant, die einzige Macht zu demontieren, die derzeit weltweit darauf achten kann, daß die Spielregeln des Völkerrechts anerkannt werden. So sehen es die Planer in Washingtons Pentagon, und so ist es wohl auch.
Um wieviel schöner wäre es, könnten Diktatoren wie Iraks Saddam Hussein mit Sanktionen davon abgehalten werden, über ihre Nachbarn herzufallen. Wie schön wäre es, könnten die Kurden im Irak und anderswo sich unter dem Schutz internationelen Rechts, internationaler Gerichte sicher fühlen. Wie schön wäre es, gelänge es der Europäischen Gemeinschaft, in ihrem eigenen Vorgarten Mord und Totschlag zu verhindern. Es wäre schön, aber es ist nicht so. Noch nicht?
Das Pentagon zeigt sich nicht nur offen gegenüber einer neuen, gerechteren, friedlicheren Weltordnung. Es zieht auch Schlüsse aus dem Verlauf der bewaffneten Konflikte, die ausbrachen, nachdem der Kalte Krieg zuende war. Vor allem aus dem Golfkrieg und der Auflösung Jugoslawiens. Der Golfkrieg, wie immer man zu ihm stehen mag, war Ausdruck entschlossener Führungskraft der USA. Das blutige Trauerspiel auf dem Boden Jugoslawiens dagegen führt die Kraftlosigkeit eines Europa vor Augen, das doch auf dem Weg sein will zu einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik.
Die Militärs im Pentagon haben bewiesen, daß sie lernfähig sind. Jetzt ist Europa am Zug.
Es ist geheim und trägt den Stempel "NOFORN" - nicht für Ausländer bestimmt. Das US-Verteidigungsministerium hat ein neues, diesmal verbindliches Planungspapier für die Zukunft der US-Militärmacht erstellt, vertraulich. Am Sonntag war es in der Zeitung zu lesen.
Im März wurde ein Entwurf dieses Strategiepapiers bekannt. Es sorgte für kräftigen érger, zuhause, aber vor allem im Ausland, bei den Verbündeten.
Denn darin stand: Das vorrangige Ziel der US-Verteidigungspolitik müsse es jetzt sein, nach dem Ende des Kalten Krieges, das Entstehen einer neuen Supermacht zu verhindern. Amerika, so las sich das Papier, will künftig keine Konkurrenz mehr dulden auf den denkbaren Schlachtfeldern der Welt.
Und was in Bonn und Tokio besonders sauer aufstieß: Als mögliche, kleinzuhaltende Konkurrenten wurden neben Rußland Deutschland und Japan genannt. So kann man mit Verbündeten nicht umgehen, klang es durch die diplomatischen Kanäle erbost nach Washington zurück.
In den USA selbst wurde das Pentagon-Papier im wesentlichen als Versuch angesehen, mit allen Mitteln drastischere Einschnitte in das Verteidigungsbudget abzuwehren. Rasch wurde es vom Pentagon zum Produkt untergeordneter Mitarbeiter heruntergespielt.
Das war es mitnichten, weiß man jetzt. Es entstand unter der Federführung des stellvertretenden Ministers Paul Wolfowitz. Ebenso wie die jetzt endgültige Fassung. Sie trägt die Unterschrift des Verteidigungsminsters, Richard Cheney.
Von Hegemoniebestrebungen Deutschlands oder Japans ist in den "Leitlinien zur Verteidigungsplanung" für die Jahre 1994-99 nun nicht mehr die Rede. Oberstes Ziel ist es jetzt, das nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Bündnissystem zu erhalten und auszubauen. Dem entspricht eine offenere Haltung gegenüber neuen, ergänzenden Bündnissen oder einer Weltpolizeitruppe unter Führung der Vereinten Nationen.
Die sich bildende "Sicherheitsarchitektur" Europas, bestehend aus einem "Netzwerk miteinander verbundener Institutionen", wird ausdrücklich begrüßt. Dabei sei es aber "von fundamentaler Bedeutung", die Rolle der Nato und ihre integrierten Kommandostrukturen zu erhalten. Wörtlich: "Wenn wir und andere führende Demokratien darin fortfahren, eine demokratische Sicherheitsgemeinschaft zu bilden, kann die Welt um vieles sicherer werden. Wenn wir getrennt handeln, könnten viele neue Probleme entstehen."
Es sei wichtig, heißt es in dem Planungspapier, internationale Organisationen wie die Uno so zu stärken, daß sie in der Lage sind, kriegerische Konflikte beizulegen. In der im März bekanntgewordenen Fassung kam die Uno gar nicht erst vor. Jetzt heißt es gar, kollektive Lösungen regionaler Streitigkeiten seien einer Weltpolizeirolle der USA vorzuziehen. Weiter: "Wo die Interessen von Verbündeten direkt berührt sind, erwarten wir, daß sie (die Verbündeten) einen angemessenen Anteil an der Verantwortung tragen und manchmal auch die führende Rolle spielen."˙ Das heißt in den Augen der Pentagon-Führung aber nicht, die USA könnten nun bei der Verteidigung sparen. Im Gegenteil, auch kollektive Sicherheitssysteme funktionieren in ihren Augen nur, wenn eine entschlossene Macht existiert, um die herum andere sich gruppieren können. Die USA müßten stets so stark bleiben, daß sie zur Not auch aus eigenen Kräften weltweit eingreifen können. Und auf gar keinen Fall dürften sie ihre ureigenen Sicherheitsinteressen in die Hände übernationaler Organisationen legen.
Die Verteidigungsleitlinien sind ein Planungspapier eigentlich nur für den Hausgebrauch des Pentagon. Sie werden alle zwei Jahre überarbeitet. In diesem Jahr fand, was bisher ein Routinevorgang war, besondere Beachtung. Schließlich hat sich die weltstrategische Landschaft zum ersten Mal seit Jahrzehnten grundlegend verändert. Welche Schlüsse ziehen unsere Militärs daraus, fragt sich die amerikanische ôffentlichkeit. Entsprechend groß war das Interesse an dem früh durch Indiskretionen bekanntgewordenen Papier.
Wenn die Welt uns schon zusieht, wie wir uns Gedanken machen, mag sich die Pentagon-Führung gesagt haben, dann wollen wir auch, daß sie unsere Lernprozesse zur Kenntnis nimmt. Also war sie diesmal selber indiskret.
Er wünschte seinen Zuschauern "von Herzen eine Gute Nacht", dann trat er ab, die Tränen mühsam unterdrückend. Milionen von Amerikanern dürften wirklich geweint haben in diesem Moment. Die US-Fernsehgemeinde hatte der letzten "Tonight-Show - Starring Johnny Carson" förmlich entgegengezittert.
Dreißig Jahre lang hat die Carson-Show die USA in den Schlaf begleitet. Sie gehörte zum amerikanischen Leben wie der Straßenkreuzer, der Wolkenkratzer oder der Hot Dog. Doch Johnny Carson machte seine Ankündigung wahr. Amerika hat seit Samstag kein Sandmännchen mehr.
Die amerikanischen Autos sind kleiner geworden, auch Wolkenkratzer werden nur noch selten gebaut. Vielleicht ist die Johnny-Carson-Zeit tatsächlich vorüber. Aber wahrhaben will die Fernsehnation das nicht.
Johnny Carson ist mehr als ein Star in Amerika. "Er ist nicht schlicht ein Komödiant," schrieb die New York Times, "er ist ein Kontinuum." Etwas, das immer da war und immer da sein müßte.
Carsons Bekanntheitsgrad und vor allem seine Beliebtheit quer durch die Generationen übertreffen die jedes Präsidenten. Seine Rücktrittsankündigung löste im Blätterwald ein Erdbeben aus. Carson meinte, darüber sei mehr geschrieben worden als über den Zusammenbruch der Sowjetunion - und schon deshalb sei es gut, daß damit jetzt Schluß ist.
Knapp dreißig Jahre gab es die "Tonight-Show". 5000 mal hat Carson der Nation, stets um 00.30 Uhr, Gute Nacht gewünscht. Tausende von Gästen hat er begrüßt, und vielen von ihnen zur Karriere verholfen, Barbra Streisand etwa oder Eddie Murphy.
"Er regierte die Nacht", hat jemand über ihn geschrieben. Carson ironisierte gern, was aufregend war am vergangenen Tag - und machte es dadurch erträglicher. Für die Washington Post waren die Monologe, mit denen jede Carson-Show begann, nächtliche Erklärungen zur Lage der Nation, "aber lustiger als die wirklichen".
Als der Applaus nicht enden wollte am drittletzten Abend, sagte Carson, er komme sich vor wie der texanische Milliardär Ross Perot: "Ich habe noch nichts gesagt und werde schon gefeiert." Perot führt in vielen Meinungsumfragen vor Präsident George Bush, obwohl er weder seine Kandidatur bisher fest angekündigt, noch sich zu irgendeinem Thema festgelegt hat. Ins Gelächter hinein imitierte Carson quäkelnd die Stimme von Bush: "Ich finde das unfair. Schließlich habe ich zu jedem Thema vier Meinungen."
Im Weißen Haus dürfer man jetzt besser schlafen. Bonmots auf Kosten von Bush und seines Vize Quayle gehörten zuletzt zum festen Mobiliar jeder Carson-Show. Wenn Carson, was ihm nachgesagt wird, wirklich der "Mr. Mainstream" ist, die Stimme der amerikanischen Mittelklasse, hat Bush bei der Wahl im November praktisch keine Chance.
Carson hat vorgeführt, wie man aus ganz wenig ganz viel machen kann - gerade in der Fernsehunterhaltung. Schlichter als seine Show kann eine Fernsehshow kaum sein. Mehr als ein Vorhang, eine braune Theke, ein Sessel, eine Palme, eine Combo und ein Ansager gehörten nicht dazu. Alles, bis in Carsons unvermeidbare Keramik-Kaffeetasse, atmete den Geist der sechziger Jahre. Nur Carson selbst war stets auf der Höhe der Zeit.
Er war ein Gentleman, attestierten ihm noch die giftigsten Ferhsehkritiker. Carson war nie giftig, nie aufgeregt, nie intolerant, manchmal bitter, aber nie humorlos, manchmal albern, aber nie laut. "Es ist Zeit," kommentierte er seinen Abschied," ich sehe ja, wohin sich das Fernsehen entwickelt."
Saddam Hussein hat einen Nachfolger: Slobodan Milosevic. Worin, so wird in Washington gefragt, unterscheidet sich Saddams öberfall auf Kuweit von den serbischen öberfällen erst auf Slowenen und Kroaten, jetzt auf Muslims in Bosnien-Herzegowina? In nichts, so die mitgelieferte Antwort, außer in der Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft.
In Washington wächst der Druck auf die Regierung, mehr zu tun als ein paar Flugverbindungen zu kappen. Milosevic brauche einen ernsthaften Schlag auf die Finger.
Die offizielle Regierungshaltung heißt seit langem: Der Jugoslawien-Konflikt ist Angelegenheit der Europäer. Vitale amerikanische Interessen seien nicht berührt, anders als im Golfkonflikt. Dort ging es um ôlreserven und um die Anhäufung von Massenvernichtungswaffen in der Hand eines unberechenbaren Regimes.
Doch Amerikas Bild von den Serben hat sich im Laufe der Jugoslawien-Krise um 180 Grad gedreht. Anfangs überwogen Sympathie für die Serben, das Gefühl, Jugoslawien müsse zusammenbleiben wie einst die USA, als die Südstaaten abfallen wollten, - und Mißtrauen gegenüber dem Vorpreschen ausgerechnet der Deutschen.
Unter dem Eindruck immer neuer, immer gleicher Fernsehbilder gequälter, ermordeter, vertriebener Zivilisten aus Gegenden, die serbisch werden sollen, schwand der Glaube an die Erhaltbarkeit Jugoslawiens, an die Verläßlichkeit von Milosevic. Auch wenn es vielen Amerikanern schwerfiel zuzugeben, daß die Deutschen, daß Kohl und Genscher dies schon früher klar erkannt haben.
Aus diesem Sinneswandel erwuchs die Politik des ÆEuropa, geh Du voranØ. Die EG zog ihre Botschafter aus Belgrad zurück, die USA zogen nach. Europa setzte auf Uno-Blauhelme, auf diplomatischen Druck, auf wirtschaftliche Sanktionen oder Sanktiönchen. Die USA zogen mit.
Doch allmählich wächst die Unruhe in Washington, gepaart auch mit Häme. Europa agiert, so hält man hier fest, und nichts geschieht, nichts wendet sich zum Besseren auf dem Balkan. So mehren sich die Stimmen, die sagen, Milosevic brauche eine Lektion wie vor einem Jahr Saddam. Der Aktion Wüstensturm müsse eine Aktion Balkansturm folgen. Die Serben, heißt es, verstehen nur die Sprache der Gewalt.
Doch wer soll die Truppen schicken? Die USA stecken mitten im Wahlkampf. Noch immer ärgern sich die steuerzahlenden Wähler über die Kosten des Golfkriegs. Außerdem: Milsosevic mag Saddam gleichen, die serbischen Truppen scheinen ungleich fanatischer als die irakischen Soldaten. Der Balkan könnte für fremde Eingreiftruppen zu einem gefährlichen Sumpf werden, warnen Regierungskreise, ähnlich wie einst Vietnam.
Vorerst ziehen die USA, noch nicht offiziell, aber unter der Hand, folgende Lehren aus dem Verlauf der Jugoslawien-Krise: Erstens, diplomatische Gesten und symbolische Boykotthandlungen reichen nicht aus. Ein echtes Embargo muß her, um Serbien wirtschaftlich die Luft abzudrehen. Zweitens: Wie schön wäre es, gäbe es internationale Eingreiftruppen, die andere Mächte bezahlen und, wenn’s denn sein muß, auch kommandieren, nicht die USA.
Bisher hat Washington die Bemühungen der Europäer um eine eigene Sicherheitsidentität, die Geburt einer Euro-Truppe, offiziell zwar mit Sympathie, ansonsten aber mit äußerstem Mißtrauen beäugelt. éhnliches gilt für die Idee, die Uno so zu reformieren, daß unter ihrem Kommando kämpfende Truppen Krisen beenden können wie die in Kuweit oder Jugoslawien. Dank "Saddam Milosevic" fragen hier viele jetzt ganz anders: Warum gibt es solche Truppen nicht längst?
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