Uwe Knüpfer
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Neben Clinton sieht Bush alt aus

3/8/1992

 
Von wegen, Wahlkampf ist langweilig. Amerika lehrt uns das Gegenteil.
Erst machte Pat Buchanan, ein ehemaliger Redenschreiber des Weißen Hauses, George Bush das Siegen im eigenen Lager erstaunlich schwer. Dann tauchte Ross Perot auf. Mit seiner Drohung, auf eigene Kosten einen "Weltklasse-Wahlkampf" hinzulegen und Bush aus dem Weißen Haus zu vertreiben, beherrschte der egozentrische Milliardär monatelang die Schlagzeilen; wie ein politisches Ungeheuer von Loch Ness - bis er unvermittelt abtauchte.
Schließlich boten die Demokraten ein erstaunliches Bild an Geschlossenheit. Im vorweggenommenen Siegestaumel hoben sie Bill Clinton auf den Schild. Und was noch erstaunlicher war: Amerikas ôffentlichkeit nahm den Demokraten ab, daß sie neuerdings keine nörgelnden Streithammel mehr sind, sondern eine Partei mit gemäßigtem Programm und kompetentem Kandidaten. Die Perot-Begeisterung hat sich unvermittelt übertragen auf Clinton.
Mit einem Mal sieht die Republikanische Partei, erfolgsverwöhnt unter Reagan und anfangs auch Bush, ganz alt aus. Ihre Spitzenleute wissen das. Und sie wissen auch: Es liegt nicht an diesem oder jenem Programmpunkt, es liegt auch nicht am Vizepräsidenten Quayle. Es liegt an ihrem Kandidaten.
Neben Clinton wirkt George Bush pensionsreif. Clinton reißt sein Publikum mit wie einstens Kennedy. Er verspricht, die USA "ins 21. Jahrhundert" zu führen. Bush, eine ganze Generation älter als Clinton, pocht darauf, er habe die Welt erfolgreich durch das Ende des Kalten Krieges gesteuert. Okay, heißt das gelangweilte Echo, aber das ist erledigt.
Die Republikaner haben noch bis zu ihrem Parteitag die Chance, mit einem neuen Kandidaten die Karten einmal mehr neu zu mischen. Doch: Wer könnte dieser Kandidat sein? James Baker vielleicht, Bushs loyaler Freund und Außenminister? Als Königsmörder wird weder er noch sonst jemand sich hergeben wollen.
Und Bush mag wankelmütig sein, wenn es um politische Inhalte geht. Alle, die ihn kennen, sagen: Er ist keiner, der aufgibt. Behalten sie recht, heißt es für die Republikaner: Mit Bush siegen oder untergehen.

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