Uwe Knüpfer
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Ende des Parteitags der Demokraten

17/7/1992

 
Erst am 3. November wählen die Amerikaner einen neuen Präsidenten. Ein Glück für George Bush.
Vor einem Jahr feierten die USA ihren Sieg im Golfkrieg mit Paraden auf den Straßen. Sieger Bush schwebte in den Umfragen ganz oben. Die konkurrierenden Demokraten lagen am Boden. Keiner ihrer Spitzenleute traute sich, als Präsidentschaftskandidat ins Rennen zu ziehen.
Doch in Arkansas, dem armen Staat zwischen Red River und Mississippi, machte sich ein junger Mann auf den Weg ins Weiße Haus, Bill Clinton. Kaum jemand glaubte, daß der jetzt 45jährige dort jemals ankommen würde. Jetzt, nach dem demokratischen Nominierungsparteitag in New York, hat sich das geändert. In Umfragen hat Clinton Bush weit abgehängt.
Das hat er zum einen der US-Wirtschaftsflaute zu verdanken, zum anderen drei Personen: George Bush, Ross Perot und sich selbst, Bill Clinton.
Bush hat den US-Wählern bisher keinen Grund nennen können, warum sie ihn wiederwählen sollten. Ross Perot, der unabhängige Milliardär aus Dallas, hat erst in Millionen von Menschen Hoffnung auf politischen Wandel geweckt - und sich dann klammheimlich aus dem Staub gemacht, kaum daß er merkte, was für eine brenzlige Sache so ein Wahlkampf doch ist.
Clinton dagegen nennt sich das "Comeback-Kid". Mehrfach schien seine Kampagne am Ende. Nie gab er auf. Jetzt ist er oben.
Er hat aus den früheren Fehlern der Demokraten gelernt und kupfert hemmungslos ab, womit die Republikaner einst ihre Konkurrenz das Fürchten lehrten: Clintons Botschaft ist optimistisch, er beschwört Amerikas Werte, hält die Familie hoch.
Daneben hat er ein klares Programm, das sich deutlich von dem der Republikaner unterscheidet, aber auch von dem, was die Demokraten früher boten. Er verspricht eine nationale Gesundheitsversicherung, Wahlfreiheit für schwangere Frauen, aber auch Haushaltsdisziplin, weniger Bürokratie, mehr Verantwortung für den Einzelnen. Und vor allem: Jobs.
George Bush hat noch knapp vier Monate Zeit, sein eigenes Image wieder aufzupolieren - oder das neue seines Gegners Clinton zu zerstören. Sonst wird er seine Koffer packen müssen.

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