Hans Eichel hat es verstanden, als Sparminister populär zu werden. Jetzt ist sein Ruf ernsthaft in Gefahr. Von Eichel selbst geht die Bedrohung aus.
Aus dem Weihnachtsurlaub hat er zu Vorwürfen Stellung genommen, er habe die Flugbereitschaft der Bundeswehr allzu häufig für Dienstreisen in Anspruch genommen. Er fliege nicht zum Spaß, ließ Eichel uns wissen. Und: Fliegen sei die unbequemste Art des Reisens. Und: die Flugbereitschaft zu nutzen spare Steuergelder statt sie zu verschwenden.
So spricht der Sparer der Nation?
Niemand hat dem Finanzminister vorgeworfen, zum Spaß in der Gegend herum zu fliegen. Aber Minister sind nun mal gehalten, Flugzeuge der Luftwaffe nur dann zu benutzen, wenn andere Verkehrsmittel nicht in Frage kommen. Und wenn die dringende Notwendigkeit der Reise über jeden Zweifel erhaben ist.
Sprich: Im Umgang mit der Flugbereitschaft ist größtmögliche Sparsamkeit gefordert. Wenn das jemand verstehen sollte, ist es der Bundesfinanzminister.
Wer anderen den Gürtel enger zieht, darf sich keine Laxheit im Umgang mit dem eigenen erlauben.
Eine Flugstunde mit der Luftwaffe kostet uns Steuerzahler gut 7000 Mark. Ein Flug mit einer Airline von Berlin nach Frankfurt kostet nur einige hundert Mark. Eichel ist seit Januar 30-mal auf dieser Route mit der Luftwaffe geflogen. Dafür muss er sehr triftige Gründe gehabt haben. Bisher hat er sie nicht genannt.