Uwe Knüpfer
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Bush/Rabin

10/8/1992

 
Selten ruhten so große Hoffnungen auf einem Urlaubsplausch. USƒPräsident George Bush verbringt zwei Tage mit dem israelischen Regierungschef Yitzhak Rabin am Meer in Kennebunkport. Allein das schon ist eine gute Nachricht.
Die amerikanisch-israelischen Beziehungen waren zuletzt sehr getrübt. Sie waren getrübt, weil Bush die Nahost-Friedensgespräche von Anfang an ernst nahm, Rabins Vorgänger Schamir aber nicht. Jedenfalls sah das von Washington aus betrachtet so aus.
Bush brach mutig mit einer amerikanischen Tradition, als er Druck auf Israel machte. Als er verlangte, die jüdische Besiedlung besetzten Territoriums zu stoppen. Er nahm damit Kritik im eigenen Land in Kauf, er ging ein nicht geringes Risiko ein. Der Wahlsieg Rabins und dessen politischer Kurswechsel aber gaben Bush recht.
Jetzt könnte der angeschlagene Präsident vor dem größten wirklich selbstgemachten außenpolitischen Erfolg seiner Amtszeit stehen. Er hat ihn bitter nötig. Aber die Welt nicht minder.
Das Ende des Kalten Krieges, die deutsche Einheit, es waren Früchte, die Bush zufielen. Die Leistung des US-Präsidenten war: Er wußte sie aufzufangen, mehr nicht. Auch der Sieg im Golfkrieg wird Bush daheim kaum noch auf dem Habenkonto gutgeschrieben, seit klar ist, daß zwar die feudalen Verhältnisse in Kuweit wiederhergestellt wurden, sonst aber alle Probleme der Region ungelöst blieben.
Doch die Nahost-Friedensgespräche, deren nächste Runde Ende August in Washington beginnen soll, sind das ureigene Werk Bushs und seines Außenministers James Baker. Baker setzte das Vertrauen ein, das ihm während der Irak-Krise in der arabischen Welt zugewachsen ist. Aber ausgerechnet Israel blockierte unter dem trotzköpfigen Schamir den Fortschritt dieser Gespräche.
Rabins "Privatbesuch" in Kennebunkport demonstriert: Die Blockade ist beendet. Israel und die USA ziehen wieder an einem Strang - und in dieselbe Richtung. Frieden im Nahen Osten, Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern war nie so greifbar nah wie heute. Die Ferienbilder aus Kennebunkport könnten geschichtsträchtig sein.

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